mare imbrium

Nach einer langen Zugfahrt, durch ein flußumranktes Tal, den Pappeln entlang, unter furchteinflößend hohen Bergen hindurch, die träge grasenden Yaks an den Hängen, die Bauern in ihren traditionellen Kostümen. Durch Schluchten und Abgründe, in vegetationslose Höhen, schließlich ein weites Flachland, die Tiere zunehmend spärlicher; keine Sonne über den Ebenen, kein Sand, keine Salzflächen. Ich schlafe ein, wache auf, Christopher drückt mir ein wenig Tsampa in die Handfläche, Gerste mit Yakbutter vermengt, gegen die Übelkeit, gegen die Höhe. Mir wird schlecht davon, ich trinke einen Schluck Tee, der Abdruck meiner eigenen Spucke an der Tasse erinnert mich für den Rest der Fahrt an diesen Moment.

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undercurrent

Als er am Strand steht, ein Handtuch in der Hand, aufs Meer blickt. Als hätte er etwas verloren, vor Urzeiten, die Erinnerung trübt sich ein. Er erinnert Adern unter der gläsernen Haut, Luftperlen auf einem Körper, wie das Wasser über sie strömt, die Blutkörperchen im Innern, Mitochondrien, Plasma. Er sieht jede Zelle unter ihrer Hülle, die Wölbung ihrer Schlüsselbeine, die Linie ihres Halsansatzes. In seinem Traum Welle um Welle, immer wieder. Er entkleidet sich, tritt ins kalte Nass. Etwas empfängt ihn, eine Spur, ein Pfad. Das Handtuch wird lange liegen bleiben, bis es davon getragen wird, im Winterwind.

#non

lac constance en soleil.

les nuages se font tourner, là-bas, devant la fenêtre, attachés aux cordes qui coupent les ciels bleus, verts, noirs, tous les couleurs entre l’encoffrement de son tête. elle se met en devant du carreau, dans son appartement aux cieux, en ses mains une coupe du thé gris, son jacquard trois calibres trop grand. entre les vitres, les molécules d’air se font penser aux grands airs libres devant, aux gouttes sur la verre, comme des lettres perdues, des mots jaunes sur la rue, la cité imaginaire. qu’est-ce qu’elles sont disposées à dire, raconter, en cet vendredi pluvieux. non, dit-elle, mais non, ceci-là, c’est pas ma vie, mon avenir, ma–

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