async

Wolken ziehen vorüber, vor den Panoramascheiben, die Berge im Hintergrund, schneebedeckt, ausgeblichene Kulissen. Er tritt ans Fenster, eine Tasse Tee in der Hand, der Dampf träge über dem Rand.


Die ersten Schneeflocken waren gefallen. Unterm Weihnachtsbaum lag ein paar Ski. Unsicher fuhr das Kind die ersten Schwünge, den flachen Hang hinab, zwischen Weißtannen und Lärchen. Er saß am Fenster, eine Tasse Tee in der Hand, Zeichenstift und Block. Die Zeit drängte.


Die schweren Teppiche scheinen jedes Geräusch zu schlucken. Die Hotelbar ist immer geöffnet, er schaut den letzten Skifahrern hinterher, sie scheinen ihn nicht zu bemerken. Als wäre die Zeitebene verschoben, stimmten die Bewegungen nicht mehr überein, zwischen dieser Zwischenwelt und dem Außen. Träges Nachmittagslicht sickert hinein, verteilt sich auf dem Fußboden, bleibt einen Moment liegen. Er fährt sich durch den Schnauz, ordnet die Gesichtszüge ein, als müsse er sich seiner selbst versichern.

Wenn die Sonne scheint, sich die fernen Berge durch die Wolken schieben, überkommt ihn dieses Gefühl. Wie sich die Ewigkeit anfühlt, wieviel Zeit noch bleibt, bis. Langsam wäscht der Sommerregen die Berge ab, spült sie ins Meer, Jahrtausende, Äonen.


Sie hatte es nur aus den Augenwinkeln bemerkt. Ein Flimmern, vielleicht, die Reflektion des Sonnenlichts wie ein Grafikfehler. Als sie den Kopf dreht, sieht sie wieder Wald, Baumwipfel, träge Tiere unter der Nachmittagssonne. Schnallt die Ski ab, blickt sich um.

Als sie in den Wald tritt, die schweren Schuhe bei jedem Schritt, spürt sie die Stille sich senken, im gebrochenen Licht. Nach einigen Metern öffnet sich eine Tür.


Sie sieht seine Silhouette vor sich, manchmal, an stillen Nachmittagen, vor den Fenstern, gegen die Welt. Stets dreht er sich dann um, als sähe er sie nicht, läuft an ihr vorbei. Sie erwacht zu Hause, schweißgebadet, die Schwere der Nacht wie eine Decke über dem Raum.


Der Kellner, seltsam alterslos, abgetragenes Livree, bringt eine Tasse Tee. Ihr war schwindlig geworden, der Boden unter ihren Füßen hatte angefangen zu flimmern. Nun liegt sie auf einem der Sofas, sieht die Silhouette, im Gegenlicht.