Als sie die Vorhänge zur Seite zieht, zwei Minuten zu früh nur, spürt sie etwas sich verschieben, unhörbar, im Hintergrundrauschen der Welt. Sie putzt die Zähne eine Minute und dreiundfünfzig Sekunden lang, schaut der Uhr beim Runterzählen zu. Das Sechsminutenei bleibt fünf Minuten einundzwanzig im Wasser. Sie lässt den untersten Mantelknopf offen, lehnt die Haustür an, steigt eine Bushaltestelle zu früh aus. Hängt den Mantel an den Haken des Chefs. Auf den Schreibtisch legt sie elf Bleistifte, einen davon ungespitzt.
Als sie die Beamten vor der Haustür sieht, weiß sie Bescheid. Läuft einen Bogen, zur Hintertür, holt Bargeld und Schmuck. Das Mobiltelefon liegt an der Haltestelle, im Büro ist sie nicht mehr aufgetaucht. In einer Seitenstraße fehlt ein alter Peugeot, das Schloss aufgebrochen, vermutlich. Die Wolken ziehen ungeordnet über die nicht mehr blauen Himmel. Der Chef steht ratlos in der Teeküche.
Bald schon steht die Fertigungsstraße still, aus ungeklärten Gründen, bleiben die Lastwagen auf dem Hof stehen. Irgendwo fernab der Stadt, an einem verlassenen Strand, atmet sie zum ersten Mal durch.
Writing Prompt von der fantastischen @alex__april #ff: „Go for it. Spinne eine Welt. 10 Sätze nur.“
(Ich war nie gut in Mathematik.)