autumn, in reverse

Die Wespen schweben durchs Zimmer, jeden Winkel haben sie in Besitz genommen, erkunden die Küche, das Kopfkissen, man findet sie in den Joghurtgläsern, beim Ausspülen, einen zuckerhaltigen Tod haben sie gewählt. Gestern fand eine den Weg in den Arm, der Stachel brach ab, das noch zappelnde Insekt setzte ich aus dem Dachfenster, es stirbt sich schöner im Freien.


Als Du gegangen warst, blieb die Stille zurück, ein Kokon an ungesagten Worten, über die Jahre. Beim Abstauben umgehe ich die Stellen, lasse ihn wachsen, wie ein unsichtbares Kunstobjekt zieht er sich in den Raum. Gestern habe ich Blumen gekauft, nach langem, dem Unsichtbaren etwas Materialität entgegenzusetzen.

Ein Körper ist wie umbauter Raum, es zieht in den Ecken, winters dringt Kaltluft ein, und was die Leere ausfüllt, die Kubatur der Gedanken, beheizte Luft und Erinnerung. Dieser Körper zerfällt zusehends, unberührt die Hantelbänke, draußen in der Doppelstadt, wöchentlich entdecke ich neue Falten, die Knochen wie Treibholz.


Bald legt sich der Herbst über die Stadt, die Silhoutten der Berge in ungekannter Klarheit, vielleicht wandern wir durch die stillen, atmenden Wälder, stoßen Wolken in die kalte Luft. Wenn der Winter kommt, wirst Du Dich zurückziehen, betrachte ich wieder allein die Schornsteine, und wie der Rauch sich auflöst, in der drückenden Wolkendecke.

Das ist kein Gespenstertext, würdest Du jetzt einwerfen, doch, ist es, antworte ich.