[ epilog ]

die stadt duftet nach sonne und lavendel, tanzende schatten auf dem asphalt. stille konzentration, leises klackern. so schreibst du, in deinem café, seit stunden, die worte fallen aus der tastatur, die zeilen auf dem bildschirm längst verrutscht.

die stadt als neuronales netz, du läufst erinnerungsfäden, unter der julisonne. jeder weg eine mögliche erinnerung, jede strasse illusion, in verblichenen farben. wo waren wir im traum, in welchem licht, schlagschatten. jetzt ist die zukunft, die nie gewesen sein wird.

du schaust mich an, über den rand deines flat white. so kannst du nicht schreiben, es ist doch nicht mehr 1999, und überhaupt, der kaffee hier ist scheisse, und schau dir mal die planung an, wer soll denn noch leben, in so einer stadt. leises nicken. die sonne zieht bahnen. als wir jünger waren, saßen wir noch hier.